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Vergaser/Alte Benzinreste einfach entfernen

Verfasst: So 17. Mär 2024, 21:36
von Nicolli
Hallo zusammen,
ich habe die Tage meine alte Tenere wieder ausgemottet und wie erwartet war die Schwimmerkammer inclusiver der gesamten Düsen alles verharzt und verklebt. Stand halt 4 Jahre mit Sprit im Vergaser.
Jetzt hab ich mangels Ultraschallgerät versucht alles zu reinigen nachdem ich die entsprechenden Teile ausgebaut und alles zerlegt hab.
Waschbenzin, Bremsenreiniger und ähnliches hat zwar ein bisschen etwas erreicht aber die harten Verklebungen der Zerstäuberdüse, Hauptdüse und Leerlaufdüse etc waren ziemlich unbeeindruckt.
Ich hab dann in meinem Fundus Kontaktspray bzw Spray zum lösen von Oxydschichten in der Elektronik gefunden.
Nennt sich Kontakt 60 von Kontakt Chemie.
Ich bin übrigens nicht! Nutznießer oder Besitzer besagter Fa!
Also dieses Spray hat, kaum die Teile drin eingelegt, fast alle Verschmutzungen beseitigt. Bei dem ein oder anderen mußte ich noch etwas mechanisch, mit Zahnbürste und Pinsel nachhelfen, aber es wurde alles sauber und auch die Zerstäuberdüse tut wieder Ihren Dienst und das Moped läuft wieder wie es soll! Auch die kleinen Verbindungskanäle im Vergaser scheinen frei zu sein da es weder Ruckeln, noch Fehlzündungen oder Aussetzer gibt.

Vielleicht kanns der ein oder die Andere ja mal brauchen.

Schönen Sonntag Abend allen

Oliver

Re: Vergaser/Alte Benzinreste einfach entfernen

Verfasst: Mo 18. Mär 2024, 07:06
von hakim
Hallo Oliver,
danke für deinen guten Tipp mit dem Kontaktspray! Solltest du die Ténéré künftig nicht regelmäßig fahren, kannst du den Sprit im Tank gut mit Benzin-Stabilisator frisch halten - z.B. von LiquiMoly oder Motorex. Reinkippen, drauftanken und den Motor kurz laufen lassen, bis der Stabilisator den Vergaser erreicht hat. Es empfiehlt sich trotzdem, für Standzeiten von mehreren Wochen oder länger die Schwimmerkammer zu leeren. Dort ist der Sprit am meisten der Luft ausgesetzt und "flockt aus", was dann beim Neustart die Düsen zusetzt. Aber vielleicht weißt du das alles ja... :wink:
Viel Fahrspaß mit deiner Ténéré,
Hakim

Re: Vergaser/Alte Benzinreste einfach entfernen

Verfasst: Mo 18. Mär 2024, 08:32
von Feldi
......oder für längere Standzeiten Alkylatbenzin tanken. Das verdampft absolut rückstandsfrei.
(und im Betrieb löst es alte Verkrustungen)

Re: Vergaser/Alte Benzinreste einfach entfernen

Verfasst: Mo 18. Mär 2024, 08:51
von Nicolli
hakim hat geschrieben: Mo 18. Mär 2024, 07:06 Hallo Oliver,
danke für deinen guten Tipp mit dem Kontaktspray! Solltest du die Ténéré künftig nicht regelmäßig fahren, kannst du den Sprit im Tank gut mit Benzin-Stabilisator frisch halten - z.B. von LiquiMoly oder Motorex. Reinkippen, drauftanken und den Motor kurz laufen lassen, bis der Stabilisator den Vergaser erreicht hat. Es empfiehlt sich trotzdem, für Standzeiten von mehreren Wochen oder länger die Schwimmerkammer zu leeren. Dort ist der Sprit am meisten der Luft ausgesetzt und "flockt aus", was dann beim Neustart die Düsen zusetzt. Aber vielleicht weißt du das alles ja... :wink:
Viel Fahrspaß mit deiner Ténéré,
Hakim
Guten Morgen Hakim,
hab so nen Stabilisator rein aber danach nicht mehr laufen lassen. :roll: Wenn ich Sie länger abstell hab ich normalerweise immer die Schwimmerkammer leer laufen lassen aber irgendwann mal kurz aus der Garage und danach auch vergessen. Ich weiß selber schuld. :angryfire:
Aber so kann man sich die Innereien mal wieder ansehen und gleich die O-Ringe tauschen die spröde sind.
Will die jetzt wieder öfter nutzen und bin gestern gleich ne große Runde gefahren. Muß heute aber nochmal ran da der Leerlauf noch etwas muckt.
Also nochmal raus und kucken :lol: Und der Einsatzzeitpunkt des Sekundärvergasers muß noch etwas nachjustiert werden.
Hier das ist Sie. Hab ich vor Jahren selbst restauriert und alle Teile mehrfach in der Hand gehabt :-)
https://www.rallye-tenere.net/Chesterfield%2034%20L.htm

Schönen Wochenstart

Oliver

Re: Vergaser/Alte Benzinreste einfach entfernen

Verfasst: Mo 18. Mär 2024, 08:54
von Nicolli
Feldi hat geschrieben: Mo 18. Mär 2024, 08:32 ......oder für längere Standzeiten Alkylatbenzin tanken. Das verdampft absolut rückstandsfrei.
(und im Betrieb löst es alte Verkrustungen)
Super danke. Hatte ich gar nicht aufm Schirm :bulb:

Re: Vergaser/Alte Benzinreste einfach entfernen

Verfasst: Mo 18. Mär 2024, 09:46
von wüstenfreund
Hallo zusammen,

den Tipp von Feldi habe ich schon an Außenborder und Kindermoped (PW 50) ausprobiert. Das klappt einwandfrei.
Leider ist Alkylatbenzin nicht ganz günstig, aber bei Garten und Forstgeräten sehr beliebt auch weil der Abgasgeruch relativ dezent ist.

Re: Vergaser/Alte Benzinreste einfach entfernen

Verfasst: Mo 18. Mär 2024, 10:38
von Lindenbaum
wüstenfreund hat geschrieben: Mo 18. Mär 2024, 09:46 Hallo zusammen,

den Tipp von Feldi habe ich schon an Außenborder und Kindermoped (PW 50) ausprobiert. Das klappt einwandfrei.
Leider ist Alkylatbenzin nicht ganz günstig, aber bei Garten und Forstgeräten sehr beliebt auch weil der Abgasgeruch relativ dezent ist.
Nicht nur der Geruch, gerade bei Arbeiten mit Freischneider oder Motorsäge steht man in einer Abgaswolke.

Und die Aromaten in "normalem" Benzin sind nicht gerade gesundheitsfördernd, erstrecht wenn man so dicht in der Wolke steht.

Gruß, Michael

Re: Vergaser/Alte Benzinreste einfach entfernen

Verfasst: Mo 18. Mär 2024, 11:16
von Feldi
wüstenfreund hat geschrieben: Mo 18. Mär 2024, 09:46 Leider ist Alkylatbenzin nicht ganz günstig, .......
Die letzte Tankfüllung vor dem "Einmotten" des Fahrzeugs reicht ja.

Re: Vergaser/Alte Benzinreste einfach entfernen

Verfasst: Mo 18. Mär 2024, 11:39
von bandeirante
Danke für den Tip!
Habe letztes Jahr eine 3aj nach 10 Jahren Standzeit in Betrieb genommen. Immer wenn die zweite Stufe aufmacht ging fast nichts mehr. Hab den Versager zig mal zerlegt, gereinigt, ultraschall,.... nix zu machen. Hab dann einen gebrauchten besorgt und jetzt flutscht sie.
In meiner Ratlosigkeit war ich sogar bei der Yamaha Werkstatt; die Meisterin erklärte mir, das auch sie schon bei diesem Problem verzweifelt ist, weil man die feinen Kanäle manchmal einfach nicht frei bekäme.....
Also werde ich da nochmal dran gehen.

Schöne Grüsse, Axel O.

Re: Vergaser/Alte Benzinreste einfach entfernen

Verfasst: Mo 18. Mär 2024, 14:12
von Flambeau
Hallo,

Kontakt 60? OK, gut wenn das funktioniert.
Normalerweise nimmt man Aceton. Habe einen
vollen versotteten Mopedtank damit restentleeren
lassen. Zu dem Kontakt 60 nochmal, das ist kontraproduktiv für alte Kontakte auf Pertinax, niemals,
dadurch wird der Isolierwerkstoff leitend.
Wenn, nur sehr kurz und sofort mit Kontakt WL absprühen. Viel besser und ungefährlich Kontakt 60 plus! Betrifft vor allem Kontaktflächen von Röhrenradios mit hoher Gleichspannung, dann gibt es Kriechstrecken die auskohlen und dauerleitend werden.

Grüsse

Martin

Re: Vergaser/Alte Benzinreste einfach entfernen

Verfasst: Mo 18. Mär 2024, 14:29
von diak
bandeirante hat geschrieben: Mo 18. Mär 2024, 11:39 Danke für den Tip!
Habe letztes Jahr eine 3aj nach 10 Jahren Standzeit in Betrieb genommen. Immer wenn die zweite Stufe aufmacht ging fast nichts mehr. Hab den Versager zig mal zerlegt, gereinigt, ultraschall,.... nix zu machen. Hab dann einen gebrauchten besorgt und jetzt flutscht sie.
In meiner Ratlosigkeit war ich sogar bei der Yamaha Werkstatt; die Meisterin erklärte mir, das auch sie schon bei diesem Problem verzweifelt ist, weil man die feinen Kanäle manchmal einfach nicht frei bekäme.....
Also werde ich da nochmal dran gehen.

Schöne Grüsse, Axel O.
Hi Axel,
ich bin ziemlich lang 3aj gefahren, bei meiner war eigentlich immer die Membran vom Sekundärvergaser schuld am Verschlucken und Stottern. Selbst wenn sie optisch okay waren, haben sie oft nicht funktioniert, weil das Material zu spröde war.

Re: Vergaser/Alte Benzinreste einfach entfernen

Verfasst: Mo 18. Mär 2024, 14:56
von wüstenfreund
Hi Axel die Tättäre mit dem berühmten Unterdruckdoppelvergaser.
Was für eine Sch..konstruktion, bei jedem anderen Einzylinder konnte man den Vergaser auf dem Flansch drehen und die Schwimmerkammer öffnen.
Bei der XT/TT mußte man den ganzen Trottel auseinander nehmen.
Meine WR 250 F hat jetzt Einspritzung, nach dem Winter den Knopf drücken und das Ding läuft.
Viele Grüße
Michael

Re: Vergaser/Alte Benzinreste einfach entfernen

Verfasst: Mo 18. Mär 2024, 21:18
von Nicolli
Feldi hat geschrieben: Mo 18. Mär 2024, 08:32 ......oder für längere Standzeiten Alkylatbenzin tanken. Das verdampft absolut rückstandsfrei.
(und im Betrieb löst es alte Verkrustungen)
Hab jetzt auch nochmal im Netz gekuckt.
Bin etwas unsicher was die Mischfähigkeit von Alkylatbenzin mit normalem Sprit betrifft.
Muß ich den Tank komplett leer machen um das rein füllen zu können/dürfen?
Gibts Probleme mit den Dichtungen/Gummis/O-Ringen?
Wäre super wenn da schon jemand Erfahrung hat wenn noch Restsprit im Tank ist!

@ wüstenfeund ich hab jetzt die anderen beiden Vergaser mal ausm Regal(auch für die 34L) geholt und werd die auch mal behandeln.
Wobei glaub ich ab der 1VJ gab es Änderungen am Vergasertyp.Bei beiden geht der Sekundärvergaser aber gefühlt normal.
Mal sehen wenn ich beide mal einbaue und teste.
Ich berichte.

Vielen Dank für die Tipps und Beiträge.

Oliver

Re: Vergaser/Alte Benzinreste einfach entfernen

Verfasst: Di 19. Mär 2024, 08:15
von Feldi
Nicolli hat geschrieben: Mo 18. Mär 2024, 21:18 Bin etwas unsicher was die Mischfähigkeit von Alkylatbenzin mit normalem Sprit betrifft.
Muß ich den Tank komplett leer machen um das rein füllen zu können/dürfen?
Gibts Probleme mit den Dichtungen/Gummis/O-Ringen?
Alkylatbenzin und normaler Sprit sind problemlos mischbar - die Oktan-Zahl sollte halt passen. Für einen 100%igen "Umstieg" muß halt einmal Tank und Vergaser ganz leerfahren werden.
Das einzig mir bekannte Problem mit Dichtungen trat bei einem Wacker-Stampfer aus den 60er Jahren während des Umstiegs auf. Da hat eine Dichtung aber nur den Wechsel selbst nicht verkraftet. Die Ersatzdichtung hat dann mit reinem Alkylatbenzin wieder funktioniert.

Re: Vergaser/Alte Benzinreste einfach entfernen

Verfasst: Di 19. Mär 2024, 08:56
von Nicolli
Feldi hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 08:15
Nicolli hat geschrieben: Mo 18. Mär 2024, 21:18 Bin etwas unsicher was die Mischfähigkeit von Alkylatbenzin mit normalem Sprit betrifft.
Muß ich den Tank komplett leer machen um das rein füllen zu können/dürfen?
Gibts Probleme mit den Dichtungen/Gummis/O-Ringen?
Alkylatbenzin und normaler Sprit sind problemlos mischbar - die Oktan-Zahl sollte halt passen. Für einen 100%igen "Umstieg" muß halt einmal Tank und Vergaser ganz leerfahren werden.
Das einzig mir bekannte Problem mit Dichtungen trat bei einem Wacker-Stampfer aus den 60er Jahren während des Umstiegs auf. Da hat eine Dichtung aber nur den Wechsel selbst nicht verkraftet. Die Ersatzdichtung hat dann mit reinem Alkylatbenzin wieder funktioniert.
Hallo Feldi, danke für die Info. Dann probier ich das mal über den Winter aus.
Und da ich die Dichtungen die nicht mehr ganz so frisch aussahen eh getauscht hab sollte es hoffentlich kein Problem geben.

Grüße in den südlichen Teil Bayerns

Oliver